Gebäude unter Wasser
Einsatzort: Ziemetshausen
Datum: 1. Juni 2024 8:02 Uhr
Fahrzeuge:
Einsatzbericht:
Nach dem ersten Einsatz um kurz vor fünf Uhr morgens hatten wir bereits mehrere Folgeeinsätze und pumpten Keller aus. Um kurz nach 08:00 Uhr erreichte uns die Alarmierung durch die Leitstelle Krumbach zu einem Gebäude welches unter Wasser stünde und Teile davon einzustürzen drohten. Daraufhin ließ der Einsatzleiter der Feuerwehr Ziemetshausen Vollalarm für die gesamte Wehr auslösen. Die Sirenen heulten und ab dem Moment ging es mit den Einsätzen Schlag auf Schlag. Neben etlichen Kellern die von Wasser befreit werden mussten, übernahmen wir unter anderem Sicherungsmaßnahmen am Kindergarten Märcheninsel. Zu diesem Zeitpunkt war völlig unklar wie hoch das Wasser steigen wird. Die Ortsdurchfahrt war ab dem Vormittag nicht mehr möglich weil im Bereich der Augsburger Straße und im Bereich Öttingen Wallerstein Straße die Zusam bzw. das Schellenbäche über die Brücke bzw. die Straße lief. Im Bereich der östlichen Einfahrt nach Ziemetshausen war ein Regenrückhaltebecken vollgelaufen und hatte die Fahrbahn überflutet, die B300 war teilweise auch betroffen.
Am Feuerwehrhaus meldeten sich mehrere freiwillige Helfer die mit uns zusammen am alten Werstoffhof Sandsäcke füllten. Die Sandsäcke wurden dann an Hausbesitzer verteilt die damit ihre Häuser sichern konnten.
An dieser Stelle unseren aufrichtigen Dank für die entgegengebrachte Unterstützung die wir so nicht erwartet, aber gerne angenommen haben!
Der gesamte Samstag war geprägt von Einsatzfahrten, Rückkehr zum Gerätehaus, wieder einsatzbereit machen, ausrücken und dann wieder alles von vorne. Nach Möglichkeit versuchten wir zwischendurch auch unsere Einsatzkleidung zu trocknen, was aber wegen der Vielzahl der Einsätze nur teilweise gelang. Wir richteten an unserem Einsatzleitwagen unsere zentrale Anlaufstelle ein und Anrufe die nicht über Notruf kamen sondern direkt am Feuerwehrhaus ankamen wurden dort entgegengenommen und dann koordiniert.
Die Gemeinde aktivierte die sogenannten Leuchtturmpläne mit zentraler Anlaufstelle am Feuerwehrhaus. Hierzu wurde das gemeindeeigene Notstromaggregat zum Gerätehaus gebracht um bei einem etwaigen Stromausfall wenigsten das Feuerwehrhaus betriebsbereit halten zu können.
Als klar war, dass der Einsatz über die ganze Nacht geht, stellten wir zwei Schichten zusammen, damit gewährleistet war, dass das Feuerwehrhaus 24 Stunden besetzt und erreichbar ist.
Gegen Abend und über die Nacht waren dann nur noch wenige Einsätze abzuarbeiten. Das Wasser ging auch langsam wieder zurück.
Während des Samstages wurden wir von örtlichen Betrieben massiv unterstützt. Die Firma Karl Miller öffnete deren betriebsinterne Dieseltankstelle um unsere Fahrzeuge mit Kraftstoff zu versorgen. Die Familie Hiller vom Gastof Adler versorgte uns mittags und abends mit warmen Essen. Vom Heimatverein Ziemetshausen bekamen wir eine Brotzeit gebracht. Die Bäckerei Bosch versorgte uns mit Backwaren während Robert Gleich vom gleichnamigen Heimdienst mit Getränken zum Gerätehaus kam. Hierfür unseren herzlichen Dank, wir ziehen den Helm vor so viel Unterstützung und sind stolz auf den Zusammenhalt in der Marktgemeinde Ziemetshausen.
Unser Dank geht auch an den Bürgermeister Ralf Wetzel und die Mitarbeiter des Bauhofs. Die Zusammenarbeit war reibungslos und professionell.
Am Sonntagmorgen, nachdem wir alle Geräte und Fahrzeuge wieder einsatzbereit hatten, stellten wieder auf Regelbetrieb um. Das heißt das Feuerwehrhaus war nicht mehr ständig besetzt.
Damit war das einsatzreiche Wochenende hinter uns.
Wir weisen an dieser Stelle nochmal daraufhin, dass unser Telefon im Feuerwehrhaus generell NICHT besetzt ist. An diesem Wochenende war die 24 Stunden Erreichbarkeit nur der Hochwasserlage geschuldet. Im Notfall wählen Sie bitte generell die 112.